Solaranlage installieren: So wichtig ist die Unterkonstruktion Ihrer PV-Anlage

Teil 1: Die Unterkonstruktion – das tragende Element Ihrer PV-Anlage

Wenn Sie eine Solaranlage installieren möchten, sollten Sie nicht nur auf die Module achten. Oft unterschätzt, aber entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit Ihrer Photovoltaikanlage ist das, was darunter liegt: die Unterkonstruktion. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum dieses Bauteil mehr ist als nur ein Halterahmen – und was Sie als Hausbesitzer unbedingt beachten sollten.

Inhaltsverzeichnis

Solaranlage installieren – warum die Unterkonstruktion so wichtig ist

Bei der Installation einer Solaranlage, egal, ob Sie eine Firma beauftragen oder selbst montieren möchten, denken Sie vermutlich zuerst an Module, Wechselrichter oder Einspeisevergütung. Was oft übersehen wird: die Unterkonstruktion. Dieses Bauteil entscheidet darüber, ob Ihre PV-Anlage stabil, sicher und dauerhaft funktioniert oder ein Risiko für Ihr Haus und Ihre Versicherung wird.

Was ist eine PV-Unterkonstruktion?

Die Unterkonstruktion – auch PV-Montagesystem genannt – ist die Befestigung, mit der die Solarmodule auf Ihrem Dach montiert werden. Sie trägt das gesamte Gewicht der Photovoltaikmodule und muss Wind, Schnee und Temperaturschwankungen standhalten.

Definition: Die PV-Unterkonstruktion ist das tragende Montagesystem einer Solaranlage. Sie verteilt das Gewicht der Solarmodule auf die Dachfläche und sichert die Anlage gegen Umwelteinflüsse – gemäß DIN EN 1991 (Eurocode 1).

Egal ob Flachdach oder Schrägdach – ohne eine geprüfte und korrekt montierte Unterkonstruktion ist jede Solaranlage ein Risiko.

Verantwortung des Installateurs: Sicherheit geht vor

Statische Berechnung ist Pflicht

Ein seriöser Installationsbetrieb muss prüfen:

Diese Prüfung erfolgt nach DIN EN 1991. Eine fehlende oder fehlerhafte Berechnung ist grob fahrlässig und führt im Schadensfall zu voller Haftung.

Haftung bei Montagefehlern

Wenn Module abrutschen, das Dach beschädigt wird oder Personen zu Schaden kommen, haftet das Unternehmen, insbesondere dann, wenn keine statische Prüfung durchgeführt oder dokumentiert wurde. Als Eigentümer sind Sie im Zweifel mit betroffen, wenn der Nachweis fehlt.

Versicherungsschutz nur bei fachgerechter Montage

Betriebshaftpflichtversicherung des Installateurs

Die Versicherung des Solarteurs kann Zahlungen verweigern, wenn grobe Fahrlässigkeit vorliegt, zum Beispiel, wenn statische Berechnungen unterlassen wurden.

Montageversicherung

Diese greift nur, wenn der Aufbau fachgerecht erfolgt ist. Planungsfehler sind meist ausgeschlossen.

Ihre Gebäudeversicherung

Wird das Dach durch eine schlecht befestigte Solaranlage beschädigt, kann auch Ihre Gebäudeversicherung die Zahlung verweigern, mit dem Hinweis auf unsachgemäße Montage.

Rechtliche Risiken bei fehlerhafter Installation

  • Zivilrechtlich: Schadensersatz bei Personen- oder Sachschäden
  • Strafrechtlich: Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung möglich
  • Berufsrechtlich: Verlust von Zertifikaten für das Unternehmen

Hausbesitzer können außerdem Regressforderungen stellen, wenn ihnen durch eine schlecht installierte PV-Anlage ein Schaden entsteht.

Unsere Empfehlungen für Hausbesitzer

Damit Sie Ihre Solaranlage sicher installieren lassen können, beachten Sie bitte diese Tipps:

  1. Nachweislich statische Prüfung einfordern.
  2. Nur Systeme mit geprüfter Herstellerstatik verwenden.
  3. Dokumentation aushändigen lassen, besonders zur Unterkonstruktion.
  4. Gebäudeversicherung prüfen, ob PV-Anlagen inklusive Unterkonstruktion abgedeckt sind.
  5. Seriöse Fachbetriebe beauftragen.

Fazit: Ohne stabile Unterkonstruktion keine sichere PV-Anlage

Wer eine Solaranlage installieren lässt, sollte die Unterkonstruktion nicht als bloßes Zubehör betrachten. Sie ist die Basis der gesamten PV-Anlage, sowohl statisch als auch rechtlich.

💡 Unser Tipp: Fragen Sie beim ersten Beratungsgespräch gezielt nach der statischen Auslegung der Unterkonstruktion. So vermeiden Sie böse Überraschungen und schlafen nachts ruhig, selbst bei Sturm.

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